Schleie (Tinca tinca)

Bedeutung der Fischart Schleie

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Fichliste klein

Bedeutung

Die Schleie war in Deutschland traditionell ein sehr beliebter Speisefisch und spielte in der Seen- und Teichwirtschaft früher eine durchaus bedeutende Rolle. Ihre Beliebtheit als Speisefisch hat die Schleie zumindest auf dem freien Markt scheinbar weitgehend eingebüßt, was wahrscheinlich nicht zuletzt auf den Trend hin zum möglichst grätenfreien Fischfilet zurück zu führen sein könnte. In der Seen- und Flussfischerei spielt die Vermarktung der Schleie als Speisefisch daher heute nur noch eine eher untergeordnete Rolle. Laut Jahresbericht des Instituts für Binnenfischerei aus dem Jahre 2014 lag der Anteil der Schleie am Ertrag in Abhängigkeit des Bundeslandes bei maximal knapp 4%, in der Regel aber deutlich darunter. Auch auf den Speisekarten der Gastronomie sucht man die Schleie selbst in regional bedeutenden Fischereigebieten meist vergeblich.

Schleien © Juliane & Marcel Gierth – Homepage: http://www.gierth.name – Schleientrupp in Begleitung einiger Rotaugen

Die Vermarktung als Besatzfisch dagegen ist auch heute noch eine bedeutende Ertragssäule der Fischerei- und Teichwirtschaft. Als Teil der heimischen Fischfauna ist die Schleie heute weit verbreitet und selbst in Gewässern vertreten, in denen sie natürlicherweise kaum vorkommen würde. Grund für das deutschlandweit starke Auftreten der Art ist insbesondere, dass die Schleie bei Anglern weiterhin ein sehr beliebter Angelfisch ist, der auch gerne für die Küche Verwertung findet. Die Schleie besitzt ein zwar grätenreiches, aber feines und durchaus wohlschmeckendes Fleisch und ist für manchen Spezialist unter den Fischessern eine besondere Delikatesse.

Schleie © Fischereihof Schneider – Schleie aus dem Odergebiet

Aufgrund ihrer angelfischereilichen Bedeutung werden Schleien in der modernen Teichwirtschaft in größerem Ausmaß vermehrt und zu geeigneten Besatzgrößen herangezogen. Dabei wird die Schleie sowohl als bereits fangfähiger Fisch in Größen zwischen 250 und 500 g (in der Regel S3 bis S5, d.h. drei- bis fünfsömmrig) sowie auch als Jungfisch (meist S2) besetzt.

Schleien gelten zwar in der Zucht als äußerst robuste und relativ unempfindliche Art, aufgrund ihres langsamen Wachstums sind jedoch nur deutlich geringere Erträge zu erwirtschaften wie etwa bei Karpfen. Dennoch hat sie zumindest als Nebenfisch der Teichwirtschaft eine gewisse Bedeutung und erzielt in der Vermarktung deutlich höhere Preise als der Karpfen. So lag das Preisniveau der Schleie bei der Direktvermarktung aus der Aquakultur in etwa auf dem Niveau der Regenbogenforelle und immerhin ca. 30% über dem des Karpfens.