Rotauge (Rutilus rutilus)

Gefährdung der Fischart Rotauge

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Gefährdung

Rotaugen gehören zu den häufigsten Arten unserer Seen und Flüsse. Zwar zeigen die Bestände in Deutschland lokal durchaus größere Veränderungen und in einigen Regionen sind auch deutliche Bestandseinbußen zu beobachten. Dennoch wird die Art in Deutschland und ihrem restlichen Verbreitungsgebiet zu Recht als ungefährdet eingestuft.

Natursee © Brunhilde Schaefer – Natursee mit natürlicher Uferstruktur − idealer Lebensraum für das Rotauge

Mit der erfreulichen Verbesserung der Wasserqualität vieler Flüsse in Deutschland sind die in den 80er Jahren noch regelmäßig vorhandenen Massenvorkommen dieser Art heute in vielen Gewässersystemen nicht mehr zu beobachten. Dafür haben andere, deutlich anspruchsvollere Arten in ihren Beständen deutlich zugenommen. So sind beispielsweise im Niederrhein und einigen Nebenflüssen die Rotaugenbestände deutlich zurückgegangen, während andere Arten wie Nase oder Barbe stark in den Vordergrund gerückt sind.

Rotauge © Juliane & Marcel Gierth – juveniles Rotauge

Allerdings wird die Art seit vielen Jahren auch durch die regional hohen Kormoranbestände stark dezimiert. In vielen Gewässern sind zwar noch Jungfische in größerer Zahl vorhanden, Exemplare von 20-30 cm, die früher auch häufig anzutreffen waren, sind oft fast völlig verschwunden und müssen schon seit einigen Jahren durch regelmäßige Besatzmaßnahmen der Vereine ersetzt werden.

Gerade in vielen künstlichen Gewässern wie Baggerseen oder kleineren Stauseen sind die Fortpflanzungsbedingungen selbst für diese doch sehr anspruchslose Art nicht besonders gut. Werden diese Gewässer regelmäßig von Kormoranen aufgesucht, reicht die vorhandene Reproduktion dieser Weissfischart meist nicht mehr aus, um ein ausgewogenes Friedfisch-Raubfisch-Verhältnis zu gewährleisten. So sind in den letzten Jahren in vielen Gewässern z.B. im Rheinland ehemals große Rotaugenbestände manchmal innerhalb eines oder zwei Winter nahezu völlig vernichtet worden, ohne dass hierfür andere Faktoren herangezogen werden konnten. Gerade in eher künstlichen Gewässer mit ihren wenigen oder gänzlich fehlenden Flachzonen, geringen Pflanzenbeständen und meist unzureichenden Versteckmöglichkeiten sind gerade die eher kleinwüchsigen Fischarten dem massiven Auftreten der Kormorane nicht gewachsen.