Rotaugen sind in ganz Deutschland vertreten und auch im Brackwasser vor allem der Ostsee zu finden. Aufgrund ihrer geringen Ansprüche und ihrer hohen Anpassungsfähigkeit gehören sie sicher zu den häufigsten in Deutschland vorkommenden Fischarten. Sie besiedeln nahezu alle Standgewässer, Häfen, Kanäle und Flüsse, soweit nicht besondere Faktoren dies verhindern. In sommerkühlen Gewässern wie den Oberläufen unserer Flüsse und Bäche oder den Seen der Bergregion sind sie meist nicht vertreten.
© anglermap.de – Buhnen sind beliebte Standplätze für große Plötzen
Heute finden wir die Art jedoch auch in Fließwasserbereichen der Äschen- und Forellenregion, soweit diese im Rahmen durchgeführter Regulierungsmaßnahmen über aufgestaute Bereiche verfügen, die sich im Sommer ausreichend erwärmen und so eine Besiedlung für die Art zulassen.
© anglermap – Rotauge aus der unteren Sieg
Außerhalb Deutschlands umfasst das Verbreitungsgebiet des Rotauges den größten Teil Europas und reicht im Osten bis an den Ural. Die westliche bzw. südliche Grenze der natürlichen Vorkommen sind die Gebirgszüge der Pyrenäen und der Alpen, im Norden fehlt die Art in den nördlichsten Regionen Skandinavien (vor allem Norwegen), in Schottland ist er nur in den südlichen Landesteilen zu finden. Ursprünglich fehlte das Rotauge auf der iberischen Halbinsel und auch in Italien, wurde mittlerweile jedoch auch hier eingeführt und ist in regionalen Beständen vertreten. In Osteuropa findet man einige Unterarten des Rotauges (z.B. die Unterarten Rutilus rutilus aralensis im Aralsee oder Rutilus rutilus heckeli, Rutilus rutilus caspius im Kaspischen Meer), die zur Laichzeit ein ausgeprägtes Wanderverhalten zeigen.