Hecht (Esox lucius)

Fangmethode und Köder

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Fangmethode & Köder

Hechte waren schon immer ein beliebter Zielfisch der Angelfischerei und üben nicht nur allein aufgrund ihrer Größe einen besonderen Reiz auf uns Angler aus. Gerade in den großen Seen und besonders auch in den Boddengewässern Mecklenburg Vorpommern stehen dem interessierten Angler heute sogar zahlreiche Guides zur Verfügung, die bei der Suche nach dem richtigen Fangplatz behilflich sind und auf Bestellung gezielte Angeltouren auf ihren Hausgewässern organisieren. Vielleicht mit Ausnahme des Karpfens wird kaum einer anderen Fischart in Deutschland so intensiv nachgestellt wie dem Hecht. Im Unterschied zur Karpfenfischerei ist das Angeln auf den Hecht meist jedoch wesentlich offensiver und vor allem aktiver. Ein tagelanges Ansitzen wie beim Karpfenangeln ist bei der Hechtfischerei sicher die Ausnahme.

Hecht © Juliane & Marcel Gierth – Hecht in seiner Deckung

Hechte sind in den meisten stehenden und langsam fließenden Gewässern vertreten, aber noch längst nicht jedes dieser Gewässer ist ein gutes Hechtrevier. Viele dieser Gewässer bieten dem Hecht zwar eine ausreichend hohe Wasserqualität und auch genügend Nahrung, ihre strukturelle Eintönigkeit und das Fehlen geeigneter Laichplätze machen sie jedoch für einen reproduktiven Bestand mit einer hohen Hechtdichte eher wenig geeignet und das bestehende Hechtvorkommen ist oft nur auf durchgeführte Besatzmaßnahmen zurück zu führen. Dennoch beherbergen auch diese Gewässer den einen oder anderen guten Hecht und es lohnt sich allemal, auch hier sein Glück zu versuchen.

Hecht © Christoph Lomberg – Hecht im Unterwasserwald

Hechte haben als ausgewiesene Lauerräuber ein sehr charakteristisches Verhalten, welches wir beim Hechtangeln unbedingt berücksichtigen sollten. Sie sind weitgehend tagaktive Raubfische, die ihre Beute meist auf Sicht jagen, aber auch auf Druckwellen im Wasser und auf Gerüche reagieren. Je nach Angelmethode wird der eine oder andere Reiz mehr oder weniger angesprochen und bei der richtigen Dosis am richtigen Ort bleibt der Erfolg nicht aus.

Hechte lieben ebenso wie zum Beispiel der Barsch vielfältige Gewässerstrukturen. Im Gegensatz zum Barsch sind sie aber ausgesprochene Einzelgänger, die sich einen geeigneten Standplatz suchen und ihr Revier gegen Konkurrenten verteidigen. Dabei sind sie in aller Regel recht standorttreu und suchen ihre Nahrung meist im näheren Umfeld ihres Standplatzes. Wollen wir Hechte also gezielt suchen, sollten wir ihre potentiellen Standplätze kennen und damit eine gute Gewässerkenntnis mitbringen oder diese selbst erwerben.

Natursee © Brunhilde Schaefer – vielfältige Gewässerstrukturen versprechen eine hohe Hechtdichte

Die Art der möglichen Hechtstandplätze ist dabei sehr vielfältig. In pflanzenreichen Gewässern sind Bereiche mit Unterwasserpflanzen, Seerosenfeldern oder ufernahem Schilfbewuchs meist besonders interessant, da sie dem Hecht einerseits gute Deckungsmöglichkeiten bieten, aber auch von seinen Futterfischen gerne aufgesucht werden. Weitere mögliche Hotspots sind immer dort zu finden, wo Gewässer Unregelmäßigkeiten ihrer Ufer- oder Bodenstruktur aufweisen oder natürliche oder künstliche Störelemente zu finden sind. Ob Unterwasserberge, ein altes Flussbett, Abbruchkanten, Plateaus, versunkene Wurzeln, umgestürzte Bäume, überhängende Büsche, Brückenfeiler, überflutete bauliche Anlagen, Bootsstege oder Mündungsbereiche von Fließ- oder Nebengewässern, überall dort finden wir geeignete Standplätze der Hechte und können auf Erfolg hoffen.

Unterwasserberg © anglermap.de – Niedrigwasser verrät den sonst verborgenen Unterwasserberg

Natürlich ist eine vertiefte Gewässerkenntnis erforderlich, um all diese möglichen potentiellen Hotspots zu kennen. Nicht alle dieser Standorte sind von außen sichtbar und lassen sich durch eine ausgiebige Begehung des Gewässers identifizieren. Die Standorte unserer Zielfischart Hecht zeichnen sich jedoch meistens noch durch eine weitere Eigenschaft aus, die uns bei der Suche nach dem richtigen Angelplatz weiterhelfen kann. Sie werden nämlich auch bevorzugt von den Futterfischen der Hechte aufgesucht und genau diese verraten uns durch ihre Aktivität, wo wir für unseren nächsten Versuch möglicherweise gute Aussichten haben. Gerade in den frühen Morgenstunden oder in der Abenddämmerung ist die Oberflächenaktivität der bevorzugten Beutefische des Hechtes wie Rotaugen, Rotfedern oder anderer Weißfischarten besonders ausgeprägt und zeigt uns die Orte der Nahrungsaufnahme dieser Arten. Und genau dort stellt sich mit ziemlicher Sicherheit auch der Hecht ein. Oft verrät uns diese Aktivität eine ansonsten unter der Wasseroberfläche verborgene Unregelmäßigkeit der Gewässerstruktur wie einen Unterwasserberg, einen Damm oder eine pflanzenbestandene Region.

Brücke © anglermap – interessante Angelstelle

Eine weitere sehr zuverlässige Art der Gewässererkundung liefert uns eine intensive Runde mit der Blinkerrute um das unbekannte Gewässer. Ein möglichst schnell sinkender Gummifisch oder Blinker zeigt uns schnell, wo die Bodenstruktur eher gleichbleibend verläuft und wo es interessante Strukturen gibt. Eine ufernahe Abbruchkante, ein Unterwasserberg, ein Graben oder eine vom Ufer aus nicht sichtbare Krautbank, an der wir mit unserem Gummifisch kurze Hänger erfahren, ist auf diese Weise nicht nur in unmittelbarer Ufernähe, sondern auch weiter draußen gut zu finden und liefert uns einen guten Anhaltspunkt für weitere Versuche, einen guten Hecht zu überlisten.

Komfortabler gestaltet sich die Suche nach potentiellen Standplätzen natürlich vom Boot aus. Dort, wo es gestattet ist, finden wir vielversprechende Bereiche durch konsequentes Loten der Tiefenlinie oder mittels Echolot. Auf diese Weise lassen sich in kurzer Zeit ganze Seebereiche "vermessen" und für den Profi einmal gefundene Hotspots über GPS auch leicht wiederfinden.

Gerade bei den großen Seen in Deutschland stehen oft auch Seenkarten mit eingezeichneten Tiefenlinien zu Verfügung, die uns einen guten Hinweis auf interessante Areale liefern. Informationen zu erfolgversprechenden Angelplätzen sind meist auch bei den örtlichen Angelgerätehändlern und den Fischern zu erhalten, die den einen oder anderen Tipp bereithalten, wenn wir bei ihnen unseren Angelschein erwerben. Als weitere Informationsquelle bieten sich für einen meist überschaubaren Preis die regional aktiven Angelguides an, die uns nicht nur geeignete Methoden verraten, sondern uns auch direkt zu den besten Angelplätzen begleiten.

Hecht © Christoph Lomberg – unser Zielfisch Hecht

Unabhängig davon, ob wir nun an unserem vertrauten Heimgewässer einen wiederholten Versuch auf Hecht starten wollen oder ob wir am neuen Angelgewässer mit nur wenig Informationen beginnen, haben wir je nach bevorzugter Angelmethode und aktueller Motivation verschiedene Möglichkeiten. Wir können bekannte oder potentielle Standplätze nacheinander aufsuchen und abfischen oder einen vermuteten Hotspot aufsuchen und für einen längeren Zeitraum "bearbeiten". Für beide Herangehensweisen gibt es gute Argumente. Dem Neuling am Gewässer empfiehlt sich zunächst vielleicht eher die aktivere Variante.

Mindestens ebenso wichtig wie die Wahl der geeigneten Methode ist die Präsenz zur richtigen Tageszeit. Hechte sind ausgesprochen tagaktive Räuber und natürlich eher zu fangen, solange sie noch hungrig sind. Da sie oft bereits in den frühen Morgenstunden aktiv auf Beutesuche gehen, sollten wir zu dieser Tageszeit auch bereits anwesend sein. An einem sommerlichen Tag kann man natürlich auch erst nach dem Frühstück den Hechten nachstellen. Der Erfolg wird in vielen Fällen aber ausfallen. Neben den frühen Morgenstunden sind es häufig auch die Zeiten kurz vor der Abenddämmerung, in denen wir die Hechte aktiv erleben. Dass Hechte mitunter auch in der prallen Mittagssonne bei absoluter Windstille gefangen werden, bestätigt dabei nur, dass es auch in dieser Hinsicht keine Regel ohne Ausnahme gibt und jeder Angler auch Tage erleben wird, an denen die Hechte den ganzen Tag inaktiv zu sein scheinen oder aber sich über den gesamten Tag verteilt beißwillig zeigen.

Insel © anglermap – rund um die Insel geht sicher was

Methodisch können wir uns auf verschiedenen Arten unserem Zielfisch nähern. Das Angeln mit Köderfischen hat dabei eine lange Tradition und wird besonders gern auch dort eingesetzt, wo das Eisangeln im Winter zugelassen ist. Auch wenn der lebende Köderfisch in Deutschland schon seit vielen Jahren nicht mehr verwendet werden darf, werden mit toten Köderfischen auch heute noch viele Hechte gefangen. Bei weitem beliebteste Methode bei der Angelfischerei auf Hecht ist jedoch das Angeln mit unterschiedlichsten Kunstködern, die an der Spinnrute, beim Schleppen, beim Eisfischen oder sogar an der Fliegenrute zum Einsatz kommen.

Spinnrute zweiteilige Hecht-Spinnrute

Spinner Wobbler im Weissfischdekor

An Ruten finden beim aktiven Spinnfischen oder beim Schleppen meist kürzere Ruten von 1,80 bis 3,0 Meter Verwendung. Je nach Größe und Gewicht der Kunstköder werden Ruten mit deutlich variierenden Wurfgewichten eingesetzt, da für das Spinnfischen mit leichten Spinnern oder Blinkern natürlich eine wesentlich sensiblere Rute benötigt wird, während ein großer Wobbler oder Gummifisch mit derart sensiblen Ruten kaum ausgeworfen werden kann. Nicht ganz so deutlich fallen die Unterschiede bei der Rollenwahl aus. Je nach Vorliebe des Anglers werden hier Stationär- oder auch Multirollen genutzt, wobei in der aktiven Spinnfischerei das Gerät insgesamt möglichst leicht gehalten werden sollte. Ebenso wichtig ist eine möglichst hochwertige Technik der beim Spinnfischen verwendeten Rollen, da mit eher minderwertigen Ausführungen mit schlechten Kurbeleigenschaften und nicht verlässlichen Rollenbremsen das Spinnfischen auf Dauer kein Vergnügen bereiten wird.

Beim Spinnfischen auf Hecht kommen meist Schnurstärken ab 0,30 mm (monofile Schnüre) bzw. 0,12 ab mm (geflochtene Schnur) zum Einsatz. Zusätzlich sollte dem Spinnköder unbedingt ein möglichst flexibles Stahlvorfach vorgeschaltet werden, um Verluste beim Hechtdrill möglichst auszuschließen, die insbesondere für den Hecht meist fatale Folgen haben.

Spinner Shads in verschiedenen Standardfarben

Für die Auswahl der richtigen Größe und Farbe gibt es keine klare Regel und dass große Köder grundsätzlich auch immer große Fische bringen stimmt sicher nur zum Teil. Vielmehr scheint es einen gewissen Zusammenhang mit der aktuellen Jahreszeit zu geben. Hechte halten sich in der wärmeren Jahreszeit und besonders nach der Laichzeit in eher flacheren Regionen der Gewässer auf und bedienen sich sehr aktiv aus dem hier im Allgemeinen reichen Angebot an geeigneten Futterfischen. Zum Herbst und Winter hin sind die Hechte dagegen vermehrt in tieferen Regionen des Gewässers zu finden. Darüber hinaus ist ihr Stoffwechsel entsprechend der niedrigen Umgebungstemperatur deutsch herabgesetzt. Entsprechend sind die Hechte jetzt deutlich weniger aktiv und versuchen bei der Nahrungssuche möglicherweise, mit möglichst wenig Aufwand auszukommen. Ob sie daher bevorzugt größere Beutetiere attackieren ist zwar wissenschaftlich nicht untersucht, kann nach den vielfältigen Erfahrungen zahlreicher erfolgreicher Hechtangler in Deutschland aber vermutet werden.

Hinsichtlich der Farbgebung der Kunstköder scheint der Hecht keine eindeutigen Vorlieben zu kennen, wobei kräftige und leuchtende Farben eher in trüberen Gewässern zum Erfolg führen, während in klaren Seen und Flüssen naturfarbene Muster in weiß oder silber mit entsprechend dezenteren Mustern scheinbar eher fängig sind. Aber auch hier gilt keine Regel ohne Ausnahme und nach vielen Versuchen mit der eigentlich richtigen Farbe führte schon so mancher schrill gefärbte Wobbler auch im glasklaren Wasser zum Erfolg. Sicher gibt es für jedes Gewässer ein paar Standardköder, die fast immer fangen. Ein paar ausgefallene Muster sollten in der Dose dennoch nie fehlen.

Ob wir nun mit dem Spinner, Blinker, Wobbler oder per Dropshot unser Glück versuchen wollen, wichtig ist neben der Auswahl geeigneten Musters in der richtigen Größe besonders auch die Köderführung. Hechte stehen oft ufernah in ihrer Deckung. Wenn wir uns dem Gewässer vorsichtig genug genähert haben, lohnen zunächst oft ein paar Versuche in Ufernähe. Ein präziser Wurf an die Spitze eines überhängenden Busches, an den Rand eines Seerosenfeldes oder einfach rechts und links entlang der Uferlinie kann hierbei schon den ersten Erfolg bringen, bevor wir weiter vom Ufer entfernte Bereiche anwerfen. Bei Wassertiefen von mehreren Metern ist es dabei ratsam, verschiedene Wassertiefen zu befischen und den Gummifisch oder Blinker auch schon mal bis auf den Grund absinken zu lassen, bevor wir mit dem Einkurbeln beginnen. Dies hat gleichzeitig auch den Vorteil, dass wir die Gewässerverhältnisse an dieser Stelle besser kennenlernen und von außen nicht sichtbare Strukturen des Gewässers entdecken.

Hecht © anglermap – kleiner Hecht mit der Spinnrute

Weiterhin entscheidend für den Erfolg ist die richtige Präsentation des Kunstköders. Wir können einen Spinner oder Blinker nach dem Auswerfen in gleichbleibendem Tempo wieder einholen, wir können das Tempo aber auch variieren und sogar kurze Unterbrechungen einbauen. Auch ein Gummifisch oder ein Wobbler kann monoton durchs Wasser gezogen werden oder aber ruckweise und mit variierenden Steps am potentiellen Standplatz eines Hechtes vorbeitaumeln. Gerade die Variation in der Köderführung bringt oft den entscheidenden Erfolg und auch kurz vor dem Ufer sollten wir unseren Kunstköder noch aufmerksam führen, da häufig dort der vehemente Angriff eines Hechtes erfolgt. Welche Methode am Angeltag die richtige ist und auf welche Muster die Hechte reagieren, können wir mit einiger Erfahrung am Gewässer für normale Fangtage zwar einigermaßen vorhersagen, es gibt aber auch die "anderen" Tage, an denen alles Übliche versagt. Hier gilt es dann, auch mal Außergewöhnliches auszuprobieren. Ein besonders grelles Muster, ein mit einem Streamer kombinierter Binker, ein Tandem aus Blinker und Spinner oder ein besonders aggressiv geführter Wobbler weicht vielleicht an diesem Tag von all dem anderen, was die Hechte gerade in verblinkerten Gewässern zu sehen bekommen, ab und führt zum ersehnten Angriff an diesem Tag.

Für das Angeln mit toten Köderfischen bieten sich im Wesentlichen drei verschiedene Methoden an: das Blinkern mit toten Köderfischen, die Präsentation an der Pose oder in Form der klassischen Grundangelei.

Bei der aktiven Form der Präsentation wird der Köderfisch quasi als Kunstköderersatz genutzt. Er wird an den erfolgversprechenden Stellen ebenso eingeworfen wie ein Blinker oder Wobbler und in möglichst verführerischer Art und Weise wieder eingeholt. Für diese Methodik bieten sich verschiedene im Handel erhältliche Systeme an, von denen das Drachkovitch-System das wohl bekannteste ist. Im Wesentlichen bestehenden diese Systeme aus einem mehr oder weniger schweren Bleikopf, an dem meist 2 Drillinge mit unterschiedlichem Abstand befestigt sind. Darüber hinaus enthalten sie eine Art offene Klammer, die ins Maul des toten Fisches eingeführt wird sowie einen Draht, der in Höhe des Kopfes um den Fisch gewickelt werden kann und so dem System insgesamt eine höhere Festigkeit verleihen soll. Für das Blinkern mit toten Köderfischen können aber auch abweichend gestaltete Systeme verwendet werden, bei denen beispielsweise die Beschwerung nicht als Bleikopf, sondern im Abstand von 40 oder 50 cm ähnlich einer Grundangelmontage vorgeschaltet wird. Wichtig bei all diesen Konstruktionen ist allein, dass der tote Köderfisch an diesen Systemen durch die gewählte Einholgeschwindigkeit und eine variantenreiche Rutenführung möglichst aufreizend an den Hotspots des Gewässers präsentiert werden kann. Verwendet werden können Fische verschiedener Arten und Größen. Beliebt sind hier eher schlankere Fische wie Rotauge, Barsch oder Ukelei. Gegenüber den reinen Kunstködern hat das Blinkern mit toten Fischen den Vorteil, dass der Köder vom Hecht eher als richtige Beute empfunden und nicht sofort wieder ausgespuckt wird, wenn wir Angler den Biss nicht sofort spüren und den Anhieb entsprechend erst verspätet setzen. Auch passiert es häufiger, dass ein geblinkerter Fisch, wenn wir ihn in kürzeren oder längeren Pausen einfach auf dem Gewässergrund liegen lassen, auch als ruhender Köder einen interessierten Hecht oder Zander zum Anbeißen verführt.

Hechtpose Hechtposen

Mit der Posenrute werden die toten Köderfische meist schwebend über dem Gewässergrund oder auch deutlich darüber angeboten. Zum Einsatz kommen hierbei eher etwas längere Ruten, die ein besseres Auswerfen und eine optimale Köderführung erlauben. Soll der Köderfisch im Fließwasser einige Meter vom Ufer entfernt präsentiert werden, sind auch extreme Rutenlängen von 5 oder 6 Metern durchaus zielführend. Bei der Posenmontage werden je nach Gewässertiefe einfache Laufposen mit mittlerer oder höherer Tragkraft verwendet. Das Stahlvorfach sollte nicht zu kurz gewählt werden und der Köderfisch kann je nach Montageart mit Einfachhaken oder auch mit ein oder zwei Drillingen befestigt werden. Besonders wichtig bei der Posenmontage ist, dass die Schwimmblase der Köderfische entfernt bzw. ausgedrückt wird, damit die Fische in möglichst natürlicher Haltung an der Montage hängen und nicht auftreiben. Während der tote Köderfisch im Fluss bei entsprechender Montage eine gewisse Eigendynamik entwickelt und den Hecht zum Anbiss reizt, ist dies im Stillwasser etwas schwieriger. Vorteilhaft ist auf jeden Fall, wenn wir eine windexponierte Stelle im Gewässer aufsuchen, bei der die Wellenbewegung über die Pose auf den Fisch übertragen wird oder wir mit Segelposen den Wind nutzen so können, das unsere Posenmontage den See quasi selbstständig absucht.

Wenn wir mit unserer Posenmontage die vermuteten Hotspots nicht erreichen können oder die Strömung des Flusses ein halbwegs beherrschbares Posenangeln unmöglich macht, bietet sich das Grundangeln auf Hecht an. Die Montagen ähneln der normalen Grundangelei mit Laufpose, Wirbel und Stahlvorfach. Auch hierbei können wir Einfachhaken oder Hakensysteme verwenden. Ein Aufziehen des Köderfisches mit einer Ködernadel hat zudem den Vorteil, dass die Fische gut befestigt werden können und damit auch bei weiten Würfen am System verbleiben. Wollen wir die Köderfische nicht direkt auf dem Grund präsentieren, weil der Gewässerboden verschlammt oder krautig ist und die Gefahr besteht, dass unser Fisch vom Hecht erst gar nicht gefunden werden kann, können wir mit etwas Styropor oder Unterwasserposen für die richtige Präsentation unseres Köders sorgen. Bei sauberem Gewässergrund empfiehlt es sich zudem, in regelmäßigen Abständen eine leichte Korrektur des Köderstandortes vorzunehmen. Der Köderfisch wird dabei kurz bewegt und nicht selten wird ein in der Nähe befindlicher Raubfisch dadurch aufmerksam und zum Anbiss verleitet.

Spinnrute zweiteilige Fliegenrute

Eine sicher nicht ganz so häufig verwendete Methode der Hechtfischerei ist das Streamerfischen mit der Fliegenrute. Hierfür bieten sich sowohl Fließgewässer als auch Stillgewässer an, in denen wir mit oder ohne Wathose ufernahe Hotspots mit unseren Streamern erreichen können. Zum Schutz der Hechte sollte auch hierbei ein Stahlvorfach selbstverständlich sein. Ähnlich wie beim Fischen auf Barsch ist die Erfolgsaussicht dieser Methode durchaus nicht zu unterschätzen, zumal hiermit unser Kunstköder in einer Art und Weise präsentiert werden kann, die eben nur mit der Fliegenrute möglich ist. Besonders in Gewässern mit starkem Angeldruck ist ein gut geführter Streamer den üblichen Angelmethoden auf Hecht oft deutlich überlegen. Es sind in der Regel vielleicht nicht immer die Riesenhechte, die wir mit unseren farbenfrohen gekauften oder selbstbebauten Streamern in Ufernähe zum Biss verleiten können, der Drill eines 80er Hechtes an der Fliegenrute ist aber garantiert ein beeindruckendes Erlebnis.

Die auf dieser Seite dargestellten Produktabbildungen wurden uns freundlicherweise von der Fa. Balzer GmbH zur Verfügung gestellt.

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