Aland (Leuciscus idus)

Fangmethode und Köder

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Fangmethode & Köder

Der Aland hält sich während der wärmeren Jahreszeit bevorzugt in der Nähe der Wasseroberfläche auf und kann auch dort gezielt beangelt werden. Ähnlich wie der Döbel sind Alande jedoch äußerst scheu und werden durch unachtsames Verhalten schnell und oft für längere Zeit vom Standplatz verscheucht. Daher ist für eine erfolgreiche Befischung dieser Art ein behutsames Annähern an die vermeintlichen Reviere des Alands unbedingt zu empfehlen, wobei jedes harte Auftreten sowie das laute Einwerfen des Köders in der Nähe des Zielfischs möglichst zu vermeiden sind. Zum Winter hin ziehen sich die Alande meist in tiefere Gewässerabschnitte zurück und sind dann eher in Grundnähe zu suchen.

Aland © anglermap.de – halbstarker Aland aus dem Rhein

Bei der Auswahl potentieller Fangplätze hilft neben eigenen Erfahrungswerten – insbesondere an fremden Gewässern – eine ausführliche Begehung des Angelreviers mit der Suche nach Besonderheiten des Gewässers. Strömungsberuhigte Uferbereiche, strukturelle Besonderheiten wie überhängende Büsche, versunkene Bäume oder Äste, vorhandene Bach- oder Kanaleinläufe, Verbindungsstellen zu Nebengewässern sowie vorhandene Oberflächenaktivitäten sind dabei nur einige Anhaltspunkte, die bei der Auswahl möglicher Angelplätze herangezogen werden können.

Alande ernähren sich vorwiegend von Kleintieren des Gewässers und suchen besonders im Frühjahr und Sommer auch die Wasseroberfläche aktiv nach möglicher Beute ab. Dabei nehmen sie auch gerne Anflugnahrung auf oder pflücken aufsteigende Nymphen aus der oberen Gewässerschicht. Daneben ist vom Aland bekannt, dass er mit zunehmendem Alter und vor allem zum Herbst hin auch gerne den Jungfischen nachstellt. Dieses räuberische Verhalten des Alands ist jedoch bei Weitem nicht so stark ausgeprägt wie bei der verwandten Art, dem Döbel.

Flussunterlauf © anglermap.de – Der Unterlauf unserer Flüsse mit langsam strömenden Bereichen sind ideale Alandreviere

Häufigste Fangmethode auf Alande aller Größen ist im Frühjahr und Sommer sicher die Posenfischerei. Dabei kommen gerade im Fließwasser meist etwas längerer Ruten (3,60-4,50 m) zum Einsatz, die eine gute Köderführung erlauben. Geangelt wird mit leichten, meist feststehenden und schlanken Posen, die an möglichst dünner Schnur (18-20er Hauptschnur, 12er bis 14er Vorfach) geführt werden. Die Hakengröße sollte eher klein gewählt werden.

Die vermuteten Standplätze des Alands sollten möglichst nicht direkt angeworfen werden, um den Zielfisch nicht zu verscheuchen. Einfach die Posenmontage etwas oberhalb des potentiellen Fangplatzes einwerfen und direkten Kontakt zur Pose suchen. Gerade ein kurzes Anhalten der Pose bewirkt ein Aufsteigen des Köders, der dann wieder langsam Richtung Grund fällt. Dabei ist es von Vorteil, wenn die letzte Bebleiung der Pose in möglichst größerer Entfernung vom Haken angebracht wird. 20-30 cm sind dabei meist ausreichend.

Insgesamt ist die Posenfischerei auf Aland sicher eine eher aktive Form des Angelns. Hat man erstmal ein oder zwei gute Exemplare an einer Stelle gefangen, sind die verbliebenen Alande meist gewarnt und ein weiterer Versuch sollte auf einen späteren Zeitpunkt verlegt werden. Also lieber öfter mal die Stelle wechseln, als ewig an einem vermeintlich fängigen Angelplatz zu verweilen.

Aland © anglermap – Aland auf Spinner

Ist es richtig warm, sind Alande oft unmittelbar an der Wasseroberfläche zu finden. Dann lohnt sich auch der Versuch, den Zielfisch mit kleinen Schwimmbrot-Portionen zu locken. Dabei kann man das Misstrauen der Fische zunächst mit einigen kleinen Brotflocken zerstreuen, die man so oberhalb der Standplätze einwirft, dass sie möglichst nah an den vermuteten Aufenthaltsorten der Alande vorbei treiben. So auf den Geschmack gekommen, lassen sich häufig gute Exemplare dann auch mit der Angel fangen. Hierzu wird auf die dünne Hauptschnur eine kleine Wasserkugel, ein kleiner Sbirolino oder einfach eine kleine runde oder ovale Korkpose ohne Antenne gefädelt, die unmittelbar am Auftriebskörper mit 2 Bleischroten davor und dahinter fixiert wird. Ist die Schnur auf der Rolle dünn genug, kann der Haken auch direkt an die Hauptschnur gebunden werden. Ansonsten wird ein Vorfach verwendet. Zwischen Haken und Korkpose sollten möglichst mindesten 50 cm Abstand eingehalten werden, um die scheuen Fische nicht im letzten Moment doch noch misstrauisch zu machen. Auch ist es wichtig, dass die Schnur gut gefettet ist, damit eine möglichst feine Köderführung möglich ist und neben dem Schwimmbrot kein Schnurbogen im Wasser hängt. Jetzt ein kleines Brotstück mit Rinde auf den Haken aufziehen und dem ersten Fangerfolg auf Aland mit Oberköder steht nichts mehr im Weg. Viel Erfolg!

Für den oberflächenaktiven Aland bietet sich für den Fliegenfischer natürlich ebenso eine gute Gelegenheit, einen der kampfstarken Cypriniden zu fangen. Trockenfliegen oder auch oberflächennah geführte Nymphen oder Nassfliegen sind dabei erste Wahl.

Zieht der Aland in der kälteren Jahreszeit in tiefere Gewässerregionen, kommt die Grundangel zum Einsatz. Gängige Methoden sind sowohl einfache Grundmontagen mit Laufblei oder das Angeln mit Futterkorb. Dabei kommen meist eher leichte Montagen (Bleigewichte von 8-20g) zum Einsatz, da die Erfolg versprechenden Fangplätze in dieser Jahreszeit eher in ruhigen Gewässerzonen mit nur wenig oder gar keiner Strömung zu suchen sind.

Für beide Fangmethoden, die Posen- oder auch die Grundfischerei werden unterschiedliche Köder eingesetzt. Klassischer Köder ist auch beim Aland die Made, an Naturködern können darüber hinaus auch viele andere Varianten wie Würmer in eher kleinen Größen (kleine Mistwürmer, Dendrobenas oder kleine Regenwürmer), Spock (Larven der Köcherfliege), Mehlwürmer, Mückenlarven oder verschiedene Insekten verwendet werden. Sehr erfolgreich sind ähnlich wie bei der Oberflächenangelei mit Brotkruste jedoch auch Köder wie Teig, Brotflocke oder Brotkruste, die an der Pose oder mit der Grundmontage (ggf. auftreibend in Form von Brotkruste) angeboten werden.

Aland © Fischereihof Schneider – starker Aland aus der Oder

Für die meisten Methoden gerade in der wärmeren Jahreszeit ist ein Anfüttern eigentlich nicht unbedingt erforderlich. In der kälteren Jahreszeit, wenn sich die Alande eher im Mittelwasser oder auch in Grundnähe aufhalten, kann dagegen ein leichtes Füttern hilfreich sein. Das Angeln mit Futterkorb ist daher im Herbst oder zeitigen Frühjahr meist sehr erfolgreich, wobei beim Plazieren des Köders ein Auswerfen dieser Futterbomben möglichst nicht direkt auf den zu befischenden Platz erfolgen sollte. Besser ist es hier, den vermeintlichen Fangplatz zu überwerfen und den Köder dann bis auf den eigentlichen Angelplatz wieder einzuholen.

Als weitere Fangmethode gerade zum Herbst hin lohnt sich manchmal auch ein Versuch, den Aland mit kleinen Kunstködern wie beispielsweise Wobblern oder Spinnern zu überlisten. Gerade bei niedrigeren Temperaturen wird mit dieser Methode immer wieder über gute Erfolge berichtet.

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