Auch bei der Güster ist ein charakteristisches Merkmal ihr ausgeprägt hochrückiger und seitlich stark abgeflachter Körperbau. Der Rücken ist von graugrünlicher bis schwarzgrauer Färbung. Die Flanken sind deutlich heller und von mattsilberner, zum Bauch hin weißlicher Färbung. Auch bei älteren Exemplaren bleibt diese helle Flankenfärbung, was die Art im erwachsenen Zustand vom Brassen klar unterscheidet. Junge Brassen in der gleichen Größenordnung wie ausgewachsene Güstern sind allerdings ebenso von heller Färbung. Daher ist dieses Unterscheidungsmerkmal nur bedingt zur Identifizierung der Art tauglich.
Die Güster besitzt ein festes Schuppenkleid mit im Vergleich zum Brassen deutlich größeren Rundschuppen. Bei Berührung scheint sie daher deutlich fester und auch die starke Schleimbedeckung ist bei der Güster nicht zu finden. Aufgrund der größeren Schuppen (weniger als 50 entlang der Seitenlinie, beim Brassen sind es 51-60) und einer normal ausgeprägten Schleimschicht fühlt sie sich insgesamt deutlich "trockener" und "griffiger" an.
Rücken-, After und Schwanzflosse sind weitgehend grau gefärbt und unterscheiden sich hier kaum von der Flossenfärbung der Brassen. Die paarigen Brust- und Bauchflossen zeigen jedoch deutliche Unterschiede. Bei der Güster sind sie die Flossenansätze orange bis rötlich gefärbt. Diese Färbung erstreckt sich manchmal auch über weitere Teile der Flossen und bei großen Exemplaren auch auf den Bauchbereich. Zwar ist die Flossenfärbung stark abhängig von den umgebenden Bedingungen des Wohngewässers, eine leichte Färbung lässt sich bei der Güster jedoch meistens erkennen. Daher ist dieses charakteristische Merkmal für eine Unterscheidung zum Brassen schon recht gut geeignet.
© anglermap – Brassen und Güster im Vergleich
Auch in Länge und Breite der Afterflosse unterscheiden sich die beiden Arten. Die Flosse des Brassen ist länger und zugleich schmaler (26-31 Flossenstrahlen). Bei der Güster ist sie etwas kompakter und kürzer (22-26 Flossenstrahlen).
Das Maul der Güster ist nur leicht unterständig bis fast endständig. Eine Möglichkeit, das Maul rüsselartig vorzustülpen, hat die Güster jedoch nicht. Barteln sind ebenfalls nicht vorhanden.
Typisches Erkennungszeichen sind die weit vorne platzierten und verhältnismäßig großen Augen der Güster, deren Durchmesser mindestens ebenso groß ist wie die Länge der seitlich sichtbaren Maulspalte. Dabei ist der Abstand zwischen Schnauzenspitze und vorderem Augenrand meist nicht größer als der Augendurchmesser selbst. Auch dies ist beim Brassen deutlich anders, der eher kleine Augen besitzt, die zudem deutlich weiter hinten sitzen.
Weiteres wichtiges Erkennungsmerkmal ist die Länge der Brustflossen, die bei der Güster im Gegensatz zum Brassen in angelegtem Zustand nicht die Basis der Bauchflossen erreichen.
© anglermap – Brassen und Güster im Vergleich
Augendurchmesser, Länge der Brustflossen, Färbung der Flossenansätze und Länge der Afterflosse sind in dieser Reihenfolge die besten Unterscheidungsmerkmale zum Brassen. Gerade in jungen Stadien ist eine Unterscheidung dieser beiden Arten nicht ganz einfach und führt daher häufig zu Verwechslungen.
Neben dem Brassen gibt es eine Reihe weiterer karpfenartiger Fischarten, die eine mehr oder weniger starke Ähnlichkeit mit der Güster aufweisen. Hierzu zählt einerseits die Zope, auch wenn sie bei weitem nicht so verbreitet auftritt wie die Güster. In den Flusssystemen von Oder, Elbe, Weser oder Donau kommen jedoch beide Arten vor, so dass Verwechslungen durchaus möglich sind. Bestes Unterscheidungsmerkmal gerade bei kleineren Exemplaren ist die bei der Zope mit 39-46 Flossenstrahlen nochmals deutlich längere Afterflosse. Vergleichbares gilt auch für die Art Zobel, die in der Donau und mittlerweile auch z.B. im Rheinsystem zu finden ist. Die Afterflosse dieser Art ist mit 41-48 Flossenstrahlen ebenfalls deutlich länger als die der Güster. Als weitere Arten sollen hier aufgrund ihrer vergleichbaren Färbung noch die Zährte und der Schneider genannt sein, die für ein geübtes Auge aber mit ihrem charakteristischen Äußeren (stark unterständiges Maul der Zährte, Ausprägung der Seitenlinie beim Schneider) leicht zu unterscheiden sein sollten.
Ähnliche Arten im Vergleich
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