Aal (Anguilla anguilla)

Kurzbeschreibung der Fischart Aal

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Kurzbeschreibung

Systematik
Name:Aal (Flussaal, Eurpäischer Aal, Glasaal, Steigaal, Gelbaal, Blankaal)
wissenschaftlich:Anguilla anguilla (Linnaeus, 1758)
Familie:Flussaale (Anguillidae)
Ordnung:Aalartige (Anguilliformes)

Der Aal ist neben dem Karpfen, dem Lachs oder der Forelle sicher eine der bekanntesten Süßwasserfischarten unserer Gewässer. Obwohl er als Speisefisch äußerst beliebt ist, wird er aufgrund seiner schlangenartigen Gestalt, seiner verborgenen Lebensweise und seines Rufs als Aasfresser nicht von jedem geschätzt. Dabei ist er alles andere als ein Aasfresser und in seiner Lebensweise und in seinem Fortpflanzungszyklus sicher eine der faszinierendsten Fischarten unserer Flüsse und Seen.

Aale gehören zu den sogenannten katadromen Wanderfischen. Sie verbringen den Großteil ihres Lebens in den zahlreichen Küsten- und Binnengewässern, um mit Erreichen der Geschlechtsreife über große Strecken bis zu ihrem Laichgebiet, der Sargassosee (nahe der Bahamas) zu wandern und dort abzulaichen. Da sie als sog. Blankaal auf ihrer Laichwanderung die Nahrungsaufnahme nach und nach einstellen und sich der Verdauungstrakt zu Gunsten der Geschlechtsorgane komplett zurückbildet, sterben die Elterntiere nach dem Ablaichen. Die zunächst weidenblattförmigen Aallarven benötigen ca. 2-3 Jahre, um mit Unterstützung des Golfstroms wieder an die europäischen Küsten zu gelangen und erreichen erst hier ihre eigentliche aalartige, aber zunächst noch unpigmentierte Gestalt. In diesem Stadium werden sie als Glasaale bezeichnet. Von den Küsten wandern die Jungaale als sogenannte Steigaale (bzw. Gelbaale) in großer Zahl die Flusssysteme stromaufwärts und dringen dabei bis in die Forellenregion kleinerer Bäche vor.

In Abhängigkeit der zur Verfügung stehenden bzw. bevorzugten Nahrung können sich 2 verschiedene ökologische Typen des Aals entwickeln. Weitgehend fischfressende (piscivore) Aale entwickeln sich zum sog. Breitkopfaal, die eher Kleinlebewesen aufnehmenden Aale zum sog. Spitzkopfaal. Beide Formen sind ausgesprochen nachtaktiv und verbergen sich tagsüber in geeigneten Verstecken.

Fischereiwirtschaftlich ist der Aal von sehr großer Bedeutung. Eine Vermarktung dieser Fischart findet sowohl als Speisefisch oder zu Besatzzwecken statt und ist für viele Berufsfischer ein wichtiges Standbein. Auch unter Anglern wird die Fischart sehr geschätzt und besitzt aufgrund der für den Fang erforderlichen "Nachtsitzungen" einen besonderen Reiz.

Leider sind die Aalbestände unserer Gewässer in den letzten beiden Jahrzehnten dramatisch zurückgegangen. Neben der starken Überfischung der Glasaalbestände an den Küsten sind weitere gravierende Faktoren (u.a. ein parasitär in der Schwimmblase des Aals lebender Nematode) für den Rückgang der Aalbestände verantwortlich..